Vöhrenbach
Die Stadt Vöhrenbach, ein Kleinzentrum, umfasst die Kernstadt Vöhrenbach sowie die Ortschaften Hammereisenbach-Bregenbach, Langenbach und Urach, die im Zuge der Gemeindereform 1971 eingemeindet wurden. Die Stadt hat insgesamt rund 3.703 Einwohner. Mit einer Grundfläche von 7.044 ha ist die Stadt eine ausgeprägte Flächengemeinde. Der Waldanteil an der Gesamtfläche liegt bei 77 %. Die Wirtschaft der Stadt ist geprägt von mittelständischer Industrie, Handwerk und Gewerbe sowie Tourismus, in den Ortschaften spielt Landwirtschaft eine größere Rolle. Es besteht vielseitiges Vereinsleben im kulturellen und sportlichen Bereich.
Stadtgründung und Geschichte
Sehenswürdigkeiten
Beachtenswerte, auf Vöhrenbacher Gemarkung gelegene, leicht zu erreichende Sehenswürdigkeiten, sind zahlreich.
Zunächst die Linachtalsperre. Die 25 m hohe und 143 m breite Staumauer wurde in den Jahren 1922 -1925 als erste Vielfachbogentalsperre aus Eisenbeton erbaut. Finanziert wurde sie damals durch städtisches Notgeld und Holzverkauf aus dem Stadtwald. Der Bau bot in jener prekären Inflationszeit an die 800, aus allen Herren Ländern stammenden Arbeitern, eine Beschäftigung. Seit 2006/07 wieder renoviert, liefern die im ebenfalls sanierten Jugendstil-Kraftwerksgebäude untergebrachten Turbinen rund 1,3 Mio. kWh umweltfreundlichen Strom im Jahr. Der wieder aufgestaute See, von dem ein kleiner Teil als Biotop naturbelassen wurde, ist mittlerweile zum Anziehungspunkt für Erholungssuchende wie technisch und ökologisch Interessierte geworden.
Im eigentlichen Ortsbereich Vöhrenbach finden sich drei sehenswerte Objekte: die Pfarrkirche St. Martin mit aus dem 18. Jahrhundert stammenden Heiligenfiguren aus der Werkstadt der Holzhauerfamilie Winterhalder, das Bruderkirchle und das Uhrmacherhäusle: Die neben einer Quelle gelegene "Kapelle des hl. Michael zu Vöhrenbach", wurde zum ersten Mal 1580 erwähnt. Seinen Namen "Bruderkirchle" bekam die Wallfahrtskapelle von den in ihr lebenden Eremiten. Die Sage von den sieben Jungsfrauen, die nicht vom rechten Glauben abfallen wollten und deshalb verbrannt wurden, ist mit dieser Kirche verbunden und im Inneren als Gemälde dargestellt. Dem Vernehmen nach verfluchten diese Jungfrauen auf dem brennenden Scheiterhaufen die Stadt Vöhrenbach, wo sie zum Tode verurteilt worden waren. Die Stadt sollte dreimal abbrennen, was auch geschah.
Das Uhrmacherhäusle, ein unter Denkmalschutz stehendes kleines Holzhaus, das 1725 erbaut wurde. Es ist heute das einzige Handwerkerhäuschen dieser Art in Vöhrenbach. Der in der Stadt tätige Geschichtsverein "Heimatgilde Frohsinn" hat das Häuschen saniert und nutzt es heute als kleines Museum, in dem unter anderem Exponate zur Uhrenherstellung gezeigt und Vorträge gehalten werden.